Thoms – Singen in Hohenbostel

Wie jedes Jahr, sind unsere Bewohner beim traditionellen Thoms – Singen  mit dabei.

hier einige Eindrücke:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier noch Information zum Thoms – Singen aus der

AZ-Online vom 21.12.2017

Hohenbostel. Svenja Nierste, Mathea Klippe und Deborah Wendt-Dittmer haben heute Abend ein strammes Programm vor sich. In Hohenbostel werden die drei Mädchen von Haus zu Haus ziehen – etwa 40 wollen sie schaffen.

 Und sie werden Lieder singen, Weihnachtslieder um genau zu sein. Ihr Repertoire ist vielfältig, reicht von „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ über „Alle Jahre wieder“ und „Oh Tannenbaum“ bis hin zu „O du fröhliche“.

Die Mädchen sind nicht die einzigen, die am heutigen Donnerstag an den Haustüren anderer Menschen singen werden. Das sogenannte Thoms-Singen hat in ländlichen Gegenden eine lange Tradition, weiß Wolfgang Koschel vom Bienenbütteler Arbeitskreis Geschichte: „Ich bin auch Thoms-Singen gegangen, als ich Kind war – in den 1950er-Jahren.“ Wie genau sich dieser Brauch entwickelt hat, wisse er nicht. Aber er hat eine Vermutung: „Kinder aus ärmeren Schichten haben früher an den Haustüren anderer Lieder vorgetragen, um mit den Gaben den Weihnachtsteller aufzufüllen.“

Mit Quellen belegen könne er das aber nicht, betont Koschel. Doch seine Vermutung passt zu dem Datum des Thoms-Singens. Das findet nämlich immer am 21. Dezember statt, am Thomastag. Thomas war einer der zwölf Apostel und er soll früher von Haus zu Haus gegangen sein, um nach Gaben für arme Menschen zu bitten.

Heutzutage bitten die Kinder und Jugendlichen an den Türen um Süßigkeiten für sich selbst. Doch das ist nicht der einzige Grund für Svenja, Mathea und Deborah, die Tradition des Thoms-Singens aufrechtzuerhalten. „Es geht dabei um die Geste“, sagt die 13-jährige Svenja. Gerade die älteren Menschen haben immer viel vorbereitet und freuen sich, wenn man für sie singt, erklärt die zwölfjährige Mathea. Manche füllen sogar kleine Tüten, zum Beispiel mit Nüssen, erzählt die elfjährige Deborah. Der Unterschied zum aus Amerika adaptierten Halloween sei eben, dass „man etwas tut, nämlich singt, um Süßigkeiten zu bekommen“, sagt Svenja. Und das mache einfach Spaß, sind sich die drei Mädchen einig, die heute in alten Klamotten, mit Hut und Stock losziehen werden.

An die Zeit, als sie noch selbst Thoms-Singen ging, erinnert sich Hohenbostels Ortsvorsteherin Diana Wendt-Dittmer noch genau: „Wir wollten immer unbedingt auch noch das letzte Haus mitnehmen.“ Damals habe man neben Liedern auch noch Gedichte vorgetragen. Wie lange es die Tradition in Bienenbüttel schon gibt, weiß sie nicht genau. Nur so viel: „Mein Großvater, Jahrgang 1898, ist als Kind auch schon Thoms-Singen gegangen.“ Zu ihrer Zeit seien deutlich mehr Kinder losgezogen als heute. „In Hohenbostel sind es jetzt immer noch um die 30 bis 40 Kinder und Jugendlichen“, erzählt Diana Wendt-Dittmer.

Auch in anderen Dörfern und Gemeinden halten Kinder und Jugendliche die Tradition weiter am Leben. „Aber vielerorts ist das Thoms-Singen ein bisschen eingeschlafen“, bedauert Wendt-Dittmer.

Von Florian Beye